Von der Schweiz nach Washington, um dem Widerstand gegen den Extremismus ein Gesicht zu geben

Institutional Communication Service

22 December 2015

Dank ihres Projekts #faces4heritage reisen Studierende der USI-Università della Svizzera italiana (Lugano) im Februar 2016 nach Washington D.C. zum U.S. Department of State (Aussenministerium der Vereinigten Staaten), um am Finale von P2P: Challenging Extremism teilzunehmen. Im Rahmen dieser Initiative hat die US-Regierung Studierende an allen Universitäten der Welt dazu aufgerufen, auf den sozialen Medien positive Narrative als Gegengewicht zu den extremistischen zu entwickeln. Unter Leitung von Prof. Lorenzo Cantoni und Dr. Silvia De Ascaniis vom UNESCO-Lehrstuhl der USI haben sich die Teilnehmenden des Kurses eGovernment im Rahmen des USI-Masterstudiums Public Management and Policy mit Studierenden aus 44 anderen Institutionen gemessen. Zusammen mit einer Klasse der berühmten United States Military Academy in West Point und einer Klasse der Lahore University of Management Science, die zu den angesehensten Universitäten Pakistans, wenn nicht Asiens zählt, gehören sie zu den drei Finalisten, die den Wettbewerb nun unter sich ausmachen.

Die tragischen Attentate von Paris belegen einmal mehr, dass Social Media in der Propaganda von Organisationen wie dem IS eine immer grössere Rolle spielen. Der Verbreitung von extremistischen Inhalten aller Art lässt sich immer schwerer etwas entgegensetzen, sei es aus Gründen der Meinungsfreiheit, sei es, weil technische Eingriffe zur Entfernung von Bildern und Aufhebung von Profilen häufig zu spät kommen und nicht selten im Sande verlaufen, da sich mühelos neue Profile und neue Seiten erstellen lassen.

Dennoch zeigen die Ereignisse in Paris auch, dass das Internet auch Gegenpositionen verbreiten kann. Genau aus diesem Grund, d. h. zur Stärkung der positiven Narrative in den sozialen Medien, hat die US-Regierung das Projekt P2P: Challenging Extremism ins Leben gerufen, das vor kurzem von US-Präsident Obama am Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs zur Bekämpfung von ISIS und des gewalttätigen Extremismus vorgestellt wurde.

Unter den 45 Institutionen, die sich weltweit an diesem Projekt beteiligten, findet sich auch die USI (als einzige Teilnehmerin aus der Schweiz) mit den Teilnehmenden des Kurses eGovernment aus dem Programm Master in Public Management and Policy. Unterstützt durch den UNESCO-Lehrstuhl der USI haben die Studierenden das Projekt #faces4heritage ins Leben gerufen und die Kampagne «Yes, with my face!» auf der Website www.faces4heritage.org lanciert: Hier kann man ein spezifisches Profilfoto erstellen und über soziale Medien verbreiten, um der eigenen Unterstützung der gemeinsamen Werte der Menschheit ein Gesicht zu verleihen und so zum Frieden und gegenseitigen Verständnis beizutragen.

Die Initiative der USI hat im Rahmen des UNESCO-Programms #Unite4Heritage (www.unite4heritage.org) das Plazet der UNESCO erhalten: #faces4heritage gilt als wichtigste Twitter-Initiative zur Unterstützung der weltweiten Kampagne #Unite4Heritage.

«Kultur und Erinnerung gehören zum Erbe der Menschheit, sie gehen über alle ethnischen oder religiösen Differenzen hinaus. Wir sind stolz darauf, dass unsere Initiative zur Verbreitung dieser Botschaft beiträgt und unzähligen Menschen in Europa und den Vereinigten Staaten, aber auch im Nahen Osten und Asien gefällt. Sogar aus Afrika wird häufig auf unsere Website zugegriffen, auch aus Äthiopien und Afghanistan finden sich zahlreiche Facebook-Likes», so Dr. Silvia de Ascaniis, Koordinatorin von #faces4heritage. Prof. Cantoni, Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls an der USI und Leiter des Kurses, erklärt: «Jedes Jahr überschreiten über eine Milliarde Menschen eine Landesgrenze aus touristischen Gründen: eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Bewusstsein für die eigenen kulturellen Wurzeln und die Fähigkeit zu einem respektvollen und authentischen Dialog mit anderen zu fördern. Anders als gewisse Kreise glauben, geht es nicht darum, die eigene Kultur oder gar alle Kulturen zu verleugnen, sondern darum, sie zu vertiefen und anderen Traditionen mit Respekt und Achtsamkeit zu begegnen. Dem Extremismus muss auch auf kultureller Ebene die Stirn geboten werden. Daher ist es wichtig, positive Narrative und Diskurse mit Popularitätspotenzial möglichst weit zu verbreiten – und dabei auch die Omnipräsenz der digitalen Technologien zu nutzen – und dabei auf gegenseitiges Verständnis und Dialog anstatt Auseinandersetzung zu setzen.»

Die Sieger von P2P: Challenging Extremism werden am 2. Februar 2016 bekannt gegeben. Die Initiative der USI bleibt auch über dieses Datum hinaus aktiv und ist selbstverständlich für alle Publikumsbeiträge offen.

Weitere Informationen:
www.faces4heritage.org

Events
15
July
2024
15.
07.
2024
17
July
2024
17.
07.
2024
19
July
2024
19.
07.
2024
22
July
2024
22.
07.
2024
30
July
2024
30.
07.
2024