SPORT d'élite: Bessere Vereinbarung von Hochschulstudium und Spitzensport

Institutional Communication Service

23 January 2013

Pressemitteilung
Lugano, 23.01.13

 

Das in der Schweiz bisher einzigartige Programm, das die USI heute morgen an einer Pressekonferenz vorgestellt hat, soll den Spitzensportlern eine flexible Planung ihres Studiums ermöglichen, damit sie ein Hochschulstudium mit ihrer Sportkarriere vereinbaren können und so besser auf die Zeit nach dem Spitzensport vorbereitet sind.

Gemäss Prof. Fabio Trojani, ordentlicher Professor für Statistik an der USI und achtfacher Florett-Schweizermeister, handelt es sich dabei nicht um einen neuen Studiengang, sondern um ein Programm, das den Athleten ab sofort explizit ermöglicht, ihr Studium systematisch zu planen, ohne dass die sportlichen Ziele zu kurz kommen.

Die USI reagiert damit auf den Willen des Bundes, Spitzensport und Hochschulstudium besser zu vereinbaren. Das Programm wurde infolge des Bundesgesetzes über die Förderung von Sport und Bewegung, das am 17. Juni 2012 vom Schweizer Parlament verabschiedet wurde, ausgearbeitet. So kann der Bund gemäss Art. 1 und 16 „Angebote fördern, die es ermöglichen, Sport und Ausbildung zu vereinbaren“.

Zwei Bereiche, die aktuell nur schwer unter einen Hut zu bringen sind, wie dies Paolo Duca, Kapitän des HC Ambrì-Piotta und Absolvent der USI, und Andreas Hänni, ebenfalls Eishockeyspieler in der Schweizer National League A (SC Bern) und Student an der USI, bestätigen. „Es gab wichtige Kurse, die ich nicht besuchen konnte. Und welche Prüfungen ich absolvieren konnte, musste ich aufgrund des Datums, an dem sie angesetzt waren, entscheiden. So konnte es sein, dass ich teilweise im Januar nur eine Prüfung, im Juni dafür ein Dutzend schreiben musste“, so Paolo Duca in einem Videobeitrag. „An der USI hatte man stets viel Verständnis, doch es ist nicht einfach, seine Situation allen Professoren immer wieder erklären zu müssen. In dieser Hinsicht sind die Organisation und die Flexibilität des Programms SPORT d'élite mit Sicherheit ein grosser Vorteil für Sportler, die sich – nicht zuletzt im Hinblick auf die Zeit nach ihrer Karriere – entscheiden, ein Hochschulstudium zu absolvieren“. Ähnlich sieht dies Andreas Hänni: „Für mich ist es entscheidend, dass ein Spitzensportler neben seiner sportlichen Laufbahn eine zusätzliche Ausbildung absolvieren kann. Ich gehe sogar noch weiter. Würde ich heute als junger Spieler vor dem Abschluss eines Vertrags stehen, würde ich drei Elemente analysieren: die sportlichen Perspektiven des Vereins, den Lohn und die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region“.

An der Pressekonferenz hat der Sportverantwortliche der USI und Koordinator des Programms SPORT d'élite, Giorgio Piffaretti, die drei Ziele des Programms dargelegt: den Athleten den erfolgreichen Abschluss eines Hochschulstudiums ermöglichen, sportliche Spitzenleistungen erreichen und die Zeit nach dem Spitzensport vorbereiten.

Prof. Piero Martinoli, Präsident der USI, hat seinerseits die nationalen und internationalen Rahmenbedingungen des Programms aufgezeigt und hofft, dass das Programm der USI schon bald weitere Nachahmer in der Schweiz findet: „Meiner Ansicht nach ist es entscheidend, den Spitzensportlern eine Struktur anbieten zu können. Andere Länder haben diesbezüglich einen riesigen Vorsprung. Man bedenke bloss, dass ein erster ähnlicher Vorstoss in Deutschland bereits 1999 gemacht wurde und dass es heute Abkommen mit über 90 Universitäten gibt. In der Schweiz sind sich die Hochschulen teilweise zwar der besonderen Situation der Spitzensportler bewusst und verweisen diese an den Sportverantwortlichen oder an die Studierendenverwaltung, wie dies beispielsweise an der ETH Zürich und an den Universitäten Lausanne und Genf der Fall ist. Wir sind jedoch eine der ersten Universitäten, die eine spezielle Struktur mit einem Programmverantwortlichen und mit Sportlerbetreuern an den verschiedenen Fakultäten geschaffen hat, um die Spitzensportler bei der Planung ihres Studiums zu unterstützen“.

Für die Schweiz ist das Programm gemäss Prof. Trojani von grosser Bedeutung: „Initiativen wie jene der USI sind meiner Meinung nach äusserst wichtig, da in der Schweiz das Risiko, auf eine Profikarriere zu setzen, besonders hoch ist, wenn man dafür auf eine berufliche Karriere zum Beispiel als Arzt oder Anwalt, für die ein Studium erforderlich ist, verzichten muss. Es braucht Lösungen, um beide Wege zu kombinieren: Es ist eine Versicherung für die Zukunft der jungen Spitzensportler in der Schweiz im Hinblick auf die Zeit nach dem Spitzensport“.

An der Pressekonferenz haben auch Vertreter von Tessiner Sportvereinen mit Mannschaften in der Nationalliga teilgenommen, um sich über diese neue Möglichkeit zu informieren, dank der das Tessin für Spitzensportler und junge Talente noch attraktiver wird.

Die Universität der italienischen Schweiz (USI) zählte unter ihren Studenten neben den bereits erwähnten Athleten verschiedene Spitzensportler wie zum Beispiel die mehrfache Schweizermeisterin im Hochsprung, Beatrice Lundmark, den Genfer Schwimm-Olympia-Teilnehmer Jonathan Massacand und den Fussballspieler Mauro Lustrinelli.

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