Ärztliche Kunstfehler: Kampfansage an eine „Epidemie"

Servizio comunicazione istituzionale

14 Marzo 2013

Die jüngsten Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegen jährlich 43 Millionen unerwünschte Schadensfälle in der Medizin. Mindestens die Hälfte von diesen Ereignissen führt auf ärztliche Kunstfehler zurück. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten dieser vermeidbaren Schadensfälle sind beeindruckend: Sie schlagen mit USD 132 Milliarden pro Jahr, d. h. 2% der weltweiten Gesundheitsausgaben, zu Buche. Das Todesfallrisiko übertrifft das von Brustkrebs. Daten aus China und Indien wurden in diesen Angaben nicht berücksichtigt; die WHO Daten unterschätzen daher eher den Schweregrad der Problematik.

Die dringende Notwendigkeit für eine vertiefte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema hat das Institut für Gesundheitskommunikation (ICH) der Universität Lugano dazu veranlasst, die renommiertesten internationalen Experten aus verschiedenen Fachbereichen (von Recht bis Psychologie über Medizin und Kommunikation) nächste Woche auf einer ersten wissenschaftliche Konferenz zu versammeln. Der Kongress trägt den Namen COME 2013(«Communicating medical error»), Träger sind die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, die Spitäler der Schweiz (H+), die Stiftung für Patientensicherheit Schweiz und das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Während der Konferenz veranstalten das Institut für Gesundheitskommunikation (ICH) und das Centro Stefano Franscini am Donnerstag, dem 21. März 2013 um 20:30 Uhr eine Podiumsdiskussion auf dem Monte Verità in Ascona (TI, Schweiz).Der bekannte Journalist und Blogger Paolo Attivissimo moderiert diese Abendveranstaltung, an der folgende Experten das Problem aus verschiedenen Perspektiven beleuchten werden: Albert Wu (Internist, Professor für Health Policy und Management, Leiter der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health) zeigt den Standpunkt der Ärzteschaft auf, zusammen mit Marcia Childress (Professorin für Medical Education an der University of Virginia, School of Law); der von der WHO anerkannte Aktivist für Patientensicherheit Brian Stafford beleuchtet das Problem aus Patientensicht, und Frau Professor Annegret Hannawa von der USI zeigt auf, wie Kunstfehler auf der Kommunikationsebene gehandhabt werden können.

Die Veranstaltung ist öffentlich; sie wird in englischer Sprache mit italienischer Simultanübersetzung abgehalten. Interessierte Medienvertreter werden gebeten, sich bei der Kommunikations- und Medienstelle der USI anzumelden ([email protected]). Für Medienvertreter aus anderen Landesteilen steht eine Vermittlungsstelle für Übernachtungen zur Verfügung.

***

COME: Communicating medical error (http://www.come.usi.ch/)

Die COME-Konferenz, in deren Rahmen die Podiumsdiskussion stattfindet, ist die erste ihrer Art – etwa 80 Experten aus verschiedensten Fachbereichen werden ihre neuesten Ansätze zur verbesserten Arzt-Patienten-Kommunikation im Kontext von Ärztefehlern vorstellen: von der Fehler-Prävention über die Identifikation, von der Analyse bis zu den Rechenschaftsberichten und dem heiklen Moment der Offenlegung.

Durch rechtzeitige und kompetente Kommunikation lassen sich Folgeschäden vermeiden, Unannehmlichkeiten für die Patienten verringern, das Risiko von Rechtsfällen einschränken und das Vertrauen in die Ärzteschaft stärken. Die Veranstalter beabsichtigen, während dieser Konferenz die Grundlagen für eine globale und interdisziplinäre Forschung des Problems zu legen, wobei die Kommunikationsaspekte vor, während und nach Auftreten der Fehler im Zentrum stehen sollen.

Drei Beiträge im Rahmen der fünftägigen Veranstaltung verdienen eine besondere Erwähnung: Patient safety in 2013: Reflections on progress and challenges in the field von Prof. Dr. Kaveh Shojania, Leiter des British Medical Journal, Quality and Safety sowie des Centre for Patient Safety der Universität Toronto; Medical Incident Reporting Systems, What you can and cannot do with them von Prof. Dr. Pham, Arzt und Forscher an der Johns Hopkins University, School of Medicine; Medical Error Disclosure von Prof. Dr. Albert Wu, Internist, Professor für Health Policy und Management, Leiter der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health.

Die Veranstalterin Prof. Dr. Hannawa, die drei Hauptreferenten sowie sämtliche Experten aus den verschiedenen Fachgebieten stehen für Interviews gerne zur Verfügung. Medienvertreter finden die Liste aller teilnehmenden Experten unter folgendem Link:

Keynote speakers: http://www.come.usi.ch/pages/speakers.html

Invited experts: http://www.come.usi.ch/pages/experts.html

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